Aktuelle Termine

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Anmeldung (PDF)

Modul Grundlagen

19.-20. September 2024, Berlin
oder: 30. November – 1. Dezember 2024, Berlin
oder: 8.-9. Februar 2025, Berlin

(gemeinsam mit den Teilnehmenden der Bestatter*innenausbildung)

Modul Raum und Ritual

17.-20. Juni 2024, Göhrde im Wendland
oder: 11.-15. August 2025, Göhrde im Wendland

(gemeinsam mit den Teilnehmenden der Bestatter*innenausbildung)

Modul Zuhören und Verstehen

1.-3. November 2024, Berlin
1 Online-Ganztag am 16. November 2024

dazwischen eigenständige Arbeit

Modul Text und Erzählung

13.-15. Oktober 2025, Zülpich-Lövenich
mind. 2 Online-Termine in Gruppen
1 gemeinsamer Online-Abschlusstermin

dazwischen 6-8 Wochen eigenständige Arbeit

Bestattungsrituale gestalten

Eine Fortbildungsreihe für Trauerredner*innen und verwandte Berufe.

Referent*innen: Jan S. Möllers und  Verena Ries

Nachfragen gern per Mail an jan_moellers@memento-entwicklungen.de

Durch die Veränderungen im Umgang mit Sterben Tod und Trauer wandeln sich die Trauerfeiern, mit denen Menschen ihre Verstorbenen verabschieden: Trauerfeiern sind ganzheitliche Erfahrungsräume, die helfen, den Tod und den Verlust zu begreifen und sich mit den Erinnerungen, die bleiben sollen, zu verbinden. Traditionelle Formen werden bewahrt, abgewandelt oder neu erfunden. Die eigentliche Rede als biografischer Text, der verfasst und vorgetragen wird, ist in diesem Verständnis nur noch ein (wenn auch weiterhin wichtiges) Element unter vielen.

Es braucht ein neues Rollenverständnis und erweitertes Handwerkszeug für Trauerredner*innen, die diese neue Art von Übergangsritualen für und gemeinsam mit den Zugehörigen entwickeln und durchführen. Symbole und symbolische Handlungen, Musik, Stille, die Anordnung im Raum, Gesten, innere Bilder und äußere Präsenz der Teilnehmenden, werden in dieser Aus- und Fortbildung als Gesamtheit analysiert, erspürt und gestaltet.

Eine Trauerfeier kann ein hohles Ritual oder eine unterstützende Erfahrung sein – eine gute Chance gemeinsam zu trauern und den eigenen Trauerweg gestärkt weiter zu gehen. Dabei können professionell Begleitende aus den Bereichen Rede, Bestattung und Seelsorge Türöffner sein oder im Weg stehen.

Ausgehend von aktuellen Modellen und Forschungen zu Trauerprozessen bieten diese Fortbildungen einen praxisnahen und ermutigenden Lernraum für die Entwicklung tröstender, stabilisierender und bestärkender Bestattungsrituale. Im Zentrum der Fortbildung stehen Trauerfeiern im weitesten Sinne des Wortes und das Arbeitsfeld „Trauerredner*in“ ist der Bezugspunkt der Qualifikation.

Die Aus- und Fortbildung besteht aus vier Modulen. Am Anfang steht das Grundmodul. Die anderen drei Module können auch einzeln und in beliebiger Reihenfolge besucht werden. Die Module sind eine Kombination aus Präsenz- und Onlineunterricht. Das Angebot richtet sich sowohl an Menschen, die bereits beruflich in dem Feld arbeiten, wie an Menschen, die überlegen oder entschlossen sind, damit anzufangen.

Die Module

Modul Grundlagen

Trauerprozesse verstehen und unterstützen

Wir erarbeiten uns (mit dem Kaleidoskop der Trauer von Chris Paul) eine gemeinsame Basis, was Trauerprozesse sind und wie sie in der Schwellenzeit zwischen dem Tod eines Menschen und der Grablegung, vor allem aber durch die Gestaltung einer Trauerfeier unterstützt und begleitet werden können. Dieses Modul steht am Anfang der Aus- und Fortbildung und findet gemeinsam mit den Teilnehmenden der Bestatter*innenausbildung statt.

Modul Text und Erzählung

Erinnern und Deuten im biografischen Bogen

In diesem Modul geht es um die Rolle, die Erinnerungen und Texte in Trauerprozessen spielen (können). Mit theoretischen Grundlagen, praktischen Übungen zu Rede und Sprache in einer Trauerfeier und viel Austausch arbeiten wir miteinander. Wir reflektieren, wie sinnstiftende und unterstützende Erinnerungen Trauerwege erleichtern und wie wir diese im Rahmen einer Trauerfeier durch Sprache und andere Mittel bewusst fördern können.

Modul Zuhören und Verstehen

Gute Trauerredner*innen sind gute Trauerzuhörer*innen

Das Gespräch mit den Zugehörigen ist der Schlüssel zu einer guten Rede, einem passenden Ritual und einer für alle Beteiligten ressourcenschonenden Arbeitsweise. Nur wenn wir ganzheitlich verstanden haben, wer gestorben ist und wer trauert, können wir einschätzen und umsetzen, was hilfreich sein könnte und was nicht.

In diesem Modul geht es um Gesprächs- und Fragetechniken aus der Pädagogik und Ethnographie, um bewusstes und intuitives Zuhören und Verstehen.

Modul Raum und Ritual

Trauerfeiern als Übergangsrituale verstehen und gestalten

Um Veränderungen zu realisieren, sich an neue Lebensumstände anzupassen und das, was man hinter sich lassen muss, als Erinnerungen in sein Leben zu integrieren, sind symbolische Handlungen bzw. Rituale hilfreich. Sie ermöglichen ein Verstehen auf verschiedenen Ebenen, auch jenen, die jenseits der sprachlichen und kognitiven Prozesse sind.

In diesem Modul beschäftigen wir uns damit, wie Symbole und symbolische Handlungen auf das komplexe innere System aus Gedanken, Werten, Wünschen, Gefühlen und Empfindungen eines Menschen wirken können und wie man passende Rituale entwickelt.

Der Präsenzteil dieses Moduls findet gemeinsam mit den Teilnehmenden der Bestatter*innenausbildung statt.

Querschnittsthemen

Manche Themen sind so wichtig, dass sie in jedes Modul gehören:

Präsenz und Sprache: Eine Trauerfeier ist auch eine Inszenierung und ein Auftritt. Hier geht es nicht um Event und Show, sondern um Unterstützung und Stabilisierung. Übungen zu Sprache, Stimme und Haltung runden jedes Modul ab.

Trauernde Kinder: Trauernde sind sehr unterschiedlich und eben auch unterschiedlich alt. Jan hat selbst als Elfjähriger die Bestattung seines Vaters miterlebt und erfahren, was es heißt, als Kind nicht mitgedacht zu werden. Deshalb werden wir bei jedem Thema fragen: „und was bedeutet das jetzt für trauernde Kinder?“

Transkulturelle Kompetenz: Trauernde kommen genauso wie wir selbst mit vielfältigen kulturellen Hintergründen. Wissen über unterschiedliche (auch nicht religiöse oder spirituelle) Traditionen und Communities fließen in der Ausbildung ebenso ein, wie die vielleicht wichtigere Fähigkeit die Menschen, die wir begleiten, mit Ihren Werten und Vorstellungen zu verstehen und die Vorstellung von „unserer“ und „anderer“ Kultur zu reflektieren.

Organisatorisches und Kosten

Das Grundmodul besteht aus zwei Präsenztagen.

Das Modul Ritual und Raum ist ein viertägiges Präsenzseminar.

Die beiden anderen Module umfassen jeweils drei Blocktage in Präsenz  und eine etwa vier- bis achtwöchige Remotearbeitsphase mit selbstständiger Arbeit und zwei Feedbacktermine in Kleingruppen. Darin werden in Einzelarbeit zwei „Hausaufgaben“ (je 2-5h) bearbeitet und in Kleingruppen gemeinsam mit Jan Möllers besprochen (je 1,5-2h) Diese Besprechungen können online oder in Präsenz stattfinden. Zum Ende findet eine gemeinsame Abschlussbesprechung (2,5h online) statt.

Das Grundmodul beginnt Samstags um 10 Uhr und endet Sonntag um 15 Uhr. Die Präsenztage der Fachmodule beginnen am ersten Tag um 16 Uhr (Ankommen ab 15 Uhr) und enden am letzten Tag mit einem gemeinsamen Mittagessen um 14.30 Uhr. Eine frühe Abreise ist ab dann möglich, alternativ gegen 15 Uhr.

Das Grundmodul kostet 300,- Euro, die Fachmodule jeweils 700,- Euro. Bei Buchung der Ausbildung als Gesamtpaket fallen 2.100,- € an.

Alle Kosten gelten zuzüglich Kosten für Unterkunft und Verpflegung und ggf. Reisekosten. Informationen zu den Zahlungsmodalitäten und Antworten auf alle weiteren Fragen geben wir gerne per Mail (jan_moellers@memento-entwicklungen.de) oder telefonisch 030 347 147 87.

Ermäßigungen für Menschen mit geringerem finanziellen Spielraum sind möglich.